In diesem Buch berichtet die Yoga-Lehrerin Samira Henning von ihrer Suche, die zwei großen Traditionen des Yoga und des Schamanismus miteinander zu verbinden, ein Weg, der sie zum ‚Prozessbegleitenden Yoga‘ geführt hat.
Yoga ist tiefster Ausdruck von Liebe – Liebe, die das Tor zu neuen Ufern öffnet. Liebe die atmet und fühlt. Bedingungslos. In diesem Buch verarbeitet Samira Henning nicht nur ihre eigenen Erfahrungen, sondern zeigt, wie Yoga und Schamanismus zusammenfinden und uns einen Weg zu mehr Liebe zeigen können.
-> Hier gibt es die Möglichkeit auf Facebook über dieses Buch zu sprechen! <-
1964 kam ich als hellsichtiges Kind in einem reformierten Pfarrhaus auf die Welt. Lange Zeit war dieser Zustand normal, da ich nichts anderes kannte und auch nicht realisierte, dass andere Menschen nicht dieselben Dinge wahrnehmen konnten wie ich. Je älter ich wurde, desto schwieriger wurde es, mit dieser Gabe umzugehen. Als ich zwanzig Jahre alt wurde, begegnete ich einer Schamanin. Sie war der erste Mensch in meinem Leben, der mir sagte, dass meine Wahrnehmungen normal seien. Sie führte mich in die Weisheiten des Medizinrades (Lebensweisheiten der Ureinwohner Nordamerikas) ein und lehrte mich, eine eigene Sprache für meine außersinnlichen Wahrnehmungen zu finden. In dieser Zeit überraschte mich ein Nahtoderlebnis nach einem schweren Unfall. Dieses veränderte nochmals meine Einstellung zum Leben. Daraufhin reiste ich nach Indien in einen Ashram (ein Ort der spirituellen Praxis) und vertiefte mich in die Welt des Yoga. Yoga heilte meinen gebrochenen Rücken. Mit Yoga lebe ich heute schmerzfrei.
Wir alle befinden uns auf einem Weg. Wohin jedoch soll uns dieser Weg führen? Existiert überhaupt ein Ziel? Ist es nicht so, dass jedes Ziel zugleich ein Anfang ist? Es ist viel einfacher und zugleich herausfordernder, gemeinsam ein Teil des Weges zu gehen, einzutauchen in die Erfahrung des Augenblicks, offen zu sein für Neues und dieses auch wahrzunehmen.
Meine Seele führte mich auf den Weg des Yoga und des Schamanismus. Beide Wege machen uns wach und aufnahmebereit für spirituelle Erfahrungen und wir können unser Dasein immer wieder und sofort verändern und neu bestimmen. Beide Wege vereinigen sich in ihrer einzigartigen Vollkommenheit wie zwei verliebte Herzen – werden eins. Beide Wege bauen für mich eine Brücke von der unsichtbaren in die sichtbare Wirklichkeit. Dank des unerschöpflichen Wissens des Yoga und durch die tiefe Weisheit des Medizinrades lernte ich, mich auf der Erde zurechtzufinden. Ich lernte, das Leben zu lieben.
Meine Intention zu diesem Buch war mein eigener Weg. Sobald ich begann, während eines Ausbildungsgangs im ‚Prozessbegleitenden Yoga‘, Geschichten aus meinem Leben zu erzählen, hefteten sich die Augen der Schüler an meine Lippen und wollten immer mehr davon hören. Sie legten mir nahe, diese Erfahrungen aufzuschreiben, damit auch andere Menschen daran teilhaben können. Also setzte ich mich hin und begann zu schreiben. Und schrieb und schrieb. Ich entdeckte darin eine wahre Leidenschaft, die mich zutiefst fesselte und eine ausufernde Erfüllung in mir hinterließ. Je dichter sich die weißen Seiten mit Buchstaben füllten, desto bewusster wurde mir, dass es unabdingbar ist, meine Erfahrungen zu teilen. Ich fühlte eine Verpflichtung darin, mein Wissen weiter zu reichen, es zu streuen und Menschenherzen zu berühren. Ich begann meine Erfahrungsberichte in die Lehre des ‚Prozessbegleitenden Yoga‘ – einem tief greifenden Weg der Selbstentdeckung und des Selbstwachstums auf Basis des Yoga-Wissens und der Lehre des Medizinrades einzuflechten.
In der indianischen Spiritualität ist das Medizinrad der Indianer Nordamerikas mit seinen acht Himmelsrichtungen das grundlegende Symbol für den heiligen Kreis des Lebens – ein Kreis ohne Anfang und ohne Ende, wie das Leben. Medizinräder sind Steinkreise, die von indianischen Völkern in kraftvollen Zeremonien angelegt wurden. Es waren Kraftorte, an denen Menschen das Leben mit Gesang, Zeremonien und Tänzen zelebrierten. Sie dankten der Mutter Erde und empfingen Heilung. Die Heilkraft des Medizinrades wirkt aus der Verbindung zum Großen Geist und aus der Anerkennung der kosmischen Gesetze. Es spiegelt das Universum in dir. Es ist ein Spiegel deiner Seele. Der Kreis symbolisiert die Verbindung aller Lebensformen untereinander, die miteinander verwoben und in dauerndem Austausch miteinander stehen.
Yoga ist eine alte spirituelle Weisheitslehre, die ihre Wurzeln in Indien hat. Die geistigen und körperlichen Übungen verbinden Körper, Geist und Seele in vollkommener Weise – ein Kreis ohne Anfang und ohne Ende, wie das Leben. ‚Prozessbegleitendes Yoga‘ ist ein Weg zur Selbstheilung. Durch die Integration aller Aspekte des Lebens – der körperlichen, geistigen, seelischen und spirituellen – lernst du Yoga als Mittel zur Persönlichkeitsentfaltung und Gesundheitsförderung kennen. Das ganzheitliche Wissen schenkt dir die Fähigkeit, das verschleierte Bewusstsein Schicht um Schicht zu lüften, indem konkrete Lebensthemen reflektiert werden. Wie ist dein Körperbewusstsein? Wie ernährst du dich? Was für Kleidung magst du auf deiner Haut? Weite, enge, dunkle, helle oder farbig gemusterte und welche Stoffart fühlt sich gut an? Wie seifst du deinen Körper während einer Dusche ein? Zärtlich oder eher achtlos? Wie wohnst du? In einem Haus oder in einer Wohnung? In einer Stadt oder auf dem Land? Liebst du große oder kleine Wohnräume? Sind sie voller Gegenstände oder eher spärlich eingerichtet? Wie sieht es in deinem Keller aus? Was hast du für soziale Kontakte? Tun sie dir gut oder belasten sie dich? Was hast du für eine Beziehung zur Umwelt? Wie entsorgst du Abfall? Wie gehst du mir Träumen um? Wie ist dein Schlafzimmer eingerichtet? Was geschieht nach dem Tod? Die aus der inneren Weisheit aufsteigenden Antworten verleihen neue Impulse, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen und eigene ungelebte Qualitäten und Fähigkeiten zu entdecken. Indem du deine Erkenntnisse und Erfahrungen im Alltag umsetzt, wird dein Leben täglich bereichert, gewinnt an Tiefe und das Tor zu neuen Perspektiven kann aufgehen.
Das Yoga-Wissen, integriert in die Weisheit des Medizinrades, ist der Schlüssel zu einem tieferen Verständnis deines Wesens auf körperlicher und energetischer Ebene, der Ebene des Verstandes und der Gefühle sowie auf der Seelenebene. Es steht für Veränderung, Leben, Tod, Geburt und Lernen. Das Yoga-Medizinrad bildet eine wunderbare Landkarte auf der Reise zu dir selbst. Jede Himmelsrichtung symbolisiert dabei spezifische Lebensthemen, Qualitäten und Merkmale, die dein Leben spiegeln. Der achtgliedrige Pfad von Patanjali (Autor der Yogasutra), ergänzt die Weisheiten des Medizinrades in einzigartiger Weise. Er lehrt, wie du Hindernisse (Kleshas) überwinden kannst, die dich immer wieder aus deiner Mitte zerren. Jeder Himmelsrichtung sind ebenfalls Yogastellungen, Atemübungen, ein Element, ein Chakra sowie ein Mantra zugeordnet. Diese Themenbereiche bauen aufeinander auf und bilden eine Einheit, als ob sie sich miteinander abgesprochen hätten. Die Reise beginnt im Süden und folgt dem Kreislauf des Lebens bis zum Südosten. Ein Baby kommt im Süden voller Unschuld und Vertrauen auf die Welt. Das Element Erde, Verwurzelung, Körperbewusstsein, Ernährung u.a. werden hier beleuchtet. Der nächste Schritt führt in den Südwesten und so weiter bis zum Südosten, der Versenkung, Verschmelzung und Vereinigung symbolisiert. Das Ziel der Reise ist die Mitte des Kreises, das Zentrum deines Herzens. Um dort anzukommen, müssen alle Verletzungen, Hindernisse und Blockaden in dir heilen. Aus der Mitte deines Herzens strahlt eine einzigartige Kraft: die Liebe. Mit der Liebe verbinden sich unsere Herzen und knüpfen ein Lichtnetz, welches sich über die ganze Erde ausdehnt.
Wenn du bei dir selbst angekommen bist,
kannst du die Liebe in deinem Herzen nach außen tragen
und deine Umwelt damit berühren.
Zwischen den theoretischen Kapiteln, die dem Kreislauf des Rades folgen, habe ich meine biografischen Geschichten eingeflochten. Damit möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen. Vielleicht erkennst du in der einen oder anderen Geschichte eine eigene Erfahrung. Vielleicht entlockt es in dir einen stillen Ausruf von: „Ja, das kenne ich auch!“ Vielleicht berührt dich die Erkenntnis, dass du mit deinen Erlebnissen nicht alleine bist.
Auch du hast den Atem des Lebens aufgenommen und mit deinem ersten Schrei die Herzen tief bewegt. Der Kreislauf des Lebens schenkt dir kostbare Chancen zu wachsen. Dabei darfst du nie vergessen, dass es keine Trennung gibt. Wir sind alle miteinander verbunden – gestern, heute, morgen. Wir sind hier, um voneinander zu lernen.
Wenn du in einer Phase der Standortbestimmung und Neuorientierung oder auf der Suche nach vertiefter Selbsterkenntnis und Lebenssinn bist, wirst du Antworten auf offene Fragen in diesem Buch finden.
Mit Themen aus der Prozessbegleitenden YogalehrerInnen Ausbildung möchte ich mit dir yogisch durch die acht Himmelsrichtungen des Medizinrades tanzen.
Mit Begegnungen aus meinem Leben lasse ich dich an großen und kleinen Wundern auf meinem Erdenweg teilhaben. Die Namen meiner WegbegleiterInnen habe ich geändert, um ihre Privatsphäre zu wahren. Das Erlebte ist zum Teil schon vor langer Zeit geschehen. Ich habe es nach meiner Erinnerung aufgeschrieben, deshalb kann es sein, dass es kleine Abweichungen gibt.
Ich spreche dich bewusst mit ‚du‘ an, damit wir uns etwas näher sind, denn ich freue mich darüber, dass du dich auf mein Buch einlässt und mit mir auf diese Reise gehst. Die männliche Form wählte ich, damit der Lesefluss nicht unterbrochen wird. Dies hat nichts damit zu tun, dass ich Frauen benachteiligen möchte, zumal ich ja selbst eine Frau bin …
Ich habe großen Respekt davor, meine persönlichen Erfahrungen schutzlos in die Hände der Leser zu legen. Ich freue mich umso mehr über jeden einzelnen Leser, der sich von diesen Geschichten berühren lässt, sich ab und zu selbst erkennt und vielleicht ein ‚Aha-Erlebnis‘ erleben darf. Vermutlich wird es auch ein paar Stimmen geben, die es nicht gutheißen, dass ich zwei Lehren miteinander verbinde. Das ist in Ordnung, denn jeder hat eine eigene Sichtweise, was wunderbar ist. Wir können so am meisten voneinander lernen. Tolerant sein und ‚einfach etwas mal so stehen zu lassen‘ gehört zu unseren größten Herausforderungen im Leben. Das was ich in diesem Buch schreibe ist aus meinen eigenen Erfahrungen geboren. Es ist meine Wahrheit und muss nicht heißen, dass es auch deine Wahrheit ist. Ich möchte dich einladen, deine eigene Wahrheit zu erkunden. Eine von meinen Wahrheiten ist die Gewissheit, dass das Verbinden von verschiedenen Kräften unfassbar Großes bewirken kann. Schlussendlich führt jede Lehre zum selben Ziel – zur Liebe in unseren Herzen.
Mit diesem Buch möchte ich Menschen erreichen, die auf dem Weg sind. Ich möchte dich an der Hand nehmen und ein Stück des Weges mit dir gehen. Ich hoffe, dass diese Zeilen dir helfen werden, dein Vertrauen ins Leben zu stärken, den Mut zu haben nicht aufzugeben. Ich möchte darüber sprechen, dass wir in der unermesslichen Liebe des großen Ganzen gehalten sind und dass alles gut ist, so wie es ist.
Man kann einen Menschen nichts lehren,
man kann ihm nur helfen,
es in sich selbst zu entdecken.
Galileo Galilei
In diesem Buch berichtet die Yoga-Lehrerin Samira Henning von ihrer Suche, die zwei großen Traditionen des Yoga und des Schamanismus miteinander zu verbinden, ein Weg, der sie zum ‚Prozessbegleitenden Yoga‘ geführt hat.
Yoga ist tiefster Ausdruck von Liebe – Liebe, die das Tor zu neuen Ufern öffnet. Liebe die atmet und fühlt. Bedingungslos. In diesem Buch verarbeitet Samira Henning nicht nur ihre eigenen Erfahrungen, sondern zeigt, wie Yoga und Schamanismus zusammenfinden und uns einen Weg zu mehr Liebe zeigen können.
-> Hier gibt es die Möglichkeit auf Facebook über dieses Buch zu sprechen! <-
1964 kam ich als hellsichtiges Kind in einem reformierten Pfarrhaus auf die Welt. Lange Zeit war dieser Zustand normal, da ich nichts anderes kannte und auch nicht realisierte, dass andere Menschen nicht dieselben Dinge wahrnehmen konnten wie ich. Je älter ich wurde, desto schwieriger wurde es, mit dieser Gabe umzugehen. Als ich zwanzig Jahre alt wurde, begegnete ich einer Schamanin. Sie war der erste Mensch in meinem Leben, der mir sagte, dass meine Wahrnehmungen normal seien. Sie führte mich in die Weisheiten des Medizinrades (Lebensweisheiten der Ureinwohner Nordamerikas) ein und lehrte mich, eine eigene Sprache für meine außersinnlichen Wahrnehmungen zu finden. In dieser Zeit überraschte mich ein Nahtoderlebnis nach einem schweren Unfall. Dieses veränderte nochmals meine Einstellung zum Leben. Daraufhin reiste ich nach Indien in einen Ashram (ein Ort der spirituellen Praxis) und vertiefte mich in die Welt des Yoga. Yoga heilte meinen gebrochenen Rücken. Mit Yoga lebe ich heute schmerzfrei.
Wir alle befinden uns auf einem Weg. Wohin jedoch soll uns dieser Weg führen? Existiert überhaupt ein Ziel? Ist es nicht so, dass jedes Ziel zugleich ein Anfang ist? Es ist viel einfacher und zugleich herausfordernder, gemeinsam ein Teil des Weges zu gehen, einzutauchen in die Erfahrung des Augenblicks, offen zu sein für Neues und dieses auch wahrzunehmen.
Meine Seele führte mich auf den Weg des Yoga und des Schamanismus. Beide Wege machen uns wach und aufnahmebereit für spirituelle Erfahrungen und wir können unser Dasein immer wieder und sofort verändern und neu bestimmen. Beide Wege vereinigen sich in ihrer einzigartigen Vollkommenheit wie zwei verliebte Herzen – werden eins. Beide Wege bauen für mich eine Brücke von der unsichtbaren in die sichtbare Wirklichkeit. Dank des unerschöpflichen Wissens des Yoga und durch die tiefe Weisheit des Medizinrades lernte ich, mich auf der Erde zurechtzufinden. Ich lernte, das Leben zu lieben.
Meine Intention zu diesem Buch war mein eigener Weg. Sobald ich begann, während eines Ausbildungsgangs im ‚Prozessbegleitenden Yoga‘, Geschichten aus meinem Leben zu erzählen, hefteten sich die Augen der Schüler an meine Lippen und wollten immer mehr davon hören. Sie legten mir nahe, diese Erfahrungen aufzuschreiben, damit auch andere Menschen daran teilhaben können. Also setzte ich mich hin und begann zu schreiben. Und schrieb und schrieb. Ich entdeckte darin eine wahre Leidenschaft, die mich zutiefst fesselte und eine ausufernde Erfüllung in mir hinterließ. Je dichter sich die weißen Seiten mit Buchstaben füllten, desto bewusster wurde mir, dass es unabdingbar ist, meine Erfahrungen zu teilen. Ich fühlte eine Verpflichtung darin, mein Wissen weiter zu reichen, es zu streuen und Menschenherzen zu berühren. Ich begann meine Erfahrungsberichte in die Lehre des ‚Prozessbegleitenden Yoga‘ – einem tief greifenden Weg der Selbstentdeckung und des Selbstwachstums auf Basis des Yoga-Wissens und der Lehre des Medizinrades einzuflechten.
In der indianischen Spiritualität ist das Medizinrad der Indianer Nordamerikas mit seinen acht Himmelsrichtungen das grundlegende Symbol für den heiligen Kreis des Lebens – ein Kreis ohne Anfang und ohne Ende, wie das Leben. Medizinräder sind Steinkreise, die von indianischen Völkern in kraftvollen Zeremonien angelegt wurden. Es waren Kraftorte, an denen Menschen das Leben mit Gesang, Zeremonien und Tänzen zelebrierten. Sie dankten der Mutter Erde und empfingen Heilung. Die Heilkraft des Medizinrades wirkt aus der Verbindung zum Großen Geist und aus der Anerkennung der kosmischen Gesetze. Es spiegelt das Universum in dir. Es ist ein Spiegel deiner Seele. Der Kreis symbolisiert die Verbindung aller Lebensformen untereinander, die miteinander verwoben und in dauerndem Austausch miteinander stehen.
Yoga ist eine alte spirituelle Weisheitslehre, die ihre Wurzeln in Indien hat. Die geistigen und körperlichen Übungen verbinden Körper, Geist und Seele in vollkommener Weise – ein Kreis ohne Anfang und ohne Ende, wie das Leben. ‚Prozessbegleitendes Yoga‘ ist ein Weg zur Selbstheilung. Durch die Integration aller Aspekte des Lebens – der körperlichen, geistigen, seelischen und spirituellen – lernst du Yoga als Mittel zur Persönlichkeitsentfaltung und Gesundheitsförderung kennen. Das ganzheitliche Wissen schenkt dir die Fähigkeit, das verschleierte Bewusstsein Schicht um Schicht zu lüften, indem konkrete Lebensthemen reflektiert werden. Wie ist dein Körperbewusstsein? Wie ernährst du dich? Was für Kleidung magst du auf deiner Haut? Weite, enge, dunkle, helle oder farbig gemusterte und welche Stoffart fühlt sich gut an? Wie seifst du deinen Körper während einer Dusche ein? Zärtlich oder eher achtlos? Wie wohnst du? In einem Haus oder in einer Wohnung? In einer Stadt oder auf dem Land? Liebst du große oder kleine Wohnräume? Sind sie voller Gegenstände oder eher spärlich eingerichtet? Wie sieht es in deinem Keller aus? Was hast du für soziale Kontakte? Tun sie dir gut oder belasten sie dich? Was hast du für eine Beziehung zur Umwelt? Wie entsorgst du Abfall? Wie gehst du mir Träumen um? Wie ist dein Schlafzimmer eingerichtet? Was geschieht nach dem Tod? Die aus der inneren Weisheit aufsteigenden Antworten verleihen neue Impulse, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen und eigene ungelebte Qualitäten und Fähigkeiten zu entdecken. Indem du deine Erkenntnisse und Erfahrungen im Alltag umsetzt, wird dein Leben täglich bereichert, gewinnt an Tiefe und das Tor zu neuen Perspektiven kann aufgehen.
Das Yoga-Wissen, integriert in die Weisheit des Medizinrades, ist der Schlüssel zu einem tieferen Verständnis deines Wesens auf körperlicher und energetischer Ebene, der Ebene des Verstandes und der Gefühle sowie auf der Seelenebene. Es steht für Veränderung, Leben, Tod, Geburt und Lernen. Das Yoga-Medizinrad bildet eine wunderbare Landkarte auf der Reise zu dir selbst. Jede Himmelsrichtung symbolisiert dabei spezifische Lebensthemen, Qualitäten und Merkmale, die dein Leben spiegeln. Der achtgliedrige Pfad von Patanjali (Autor der Yogasutra), ergänzt die Weisheiten des Medizinrades in einzigartiger Weise. Er lehrt, wie du Hindernisse (Kleshas) überwinden kannst, die dich immer wieder aus deiner Mitte zerren. Jeder Himmelsrichtung sind ebenfalls Yogastellungen, Atemübungen, ein Element, ein Chakra sowie ein Mantra zugeordnet. Diese Themenbereiche bauen aufeinander auf und bilden eine Einheit, als ob sie sich miteinander abgesprochen hätten. Die Reise beginnt im Süden und folgt dem Kreislauf des Lebens bis zum Südosten. Ein Baby kommt im Süden voller Unschuld und Vertrauen auf die Welt. Das Element Erde, Verwurzelung, Körperbewusstsein, Ernährung u.a. werden hier beleuchtet. Der nächste Schritt führt in den Südwesten und so weiter bis zum Südosten, der Versenkung, Verschmelzung und Vereinigung symbolisiert. Das Ziel der Reise ist die Mitte des Kreises, das Zentrum deines Herzens. Um dort anzukommen, müssen alle Verletzungen, Hindernisse und Blockaden in dir heilen. Aus der Mitte deines Herzens strahlt eine einzigartige Kraft: die Liebe. Mit der Liebe verbinden sich unsere Herzen und knüpfen ein Lichtnetz, welches sich über die ganze Erde ausdehnt.
Wenn du bei dir selbst angekommen bist,
kannst du die Liebe in deinem Herzen nach außen tragen
und deine Umwelt damit berühren.
Zwischen den theoretischen Kapiteln, die dem Kreislauf des Rades folgen, habe ich meine biografischen Geschichten eingeflochten. Damit möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen. Vielleicht erkennst du in der einen oder anderen Geschichte eine eigene Erfahrung. Vielleicht entlockt es in dir einen stillen Ausruf von: „Ja, das kenne ich auch!“ Vielleicht berührt dich die Erkenntnis, dass du mit deinen Erlebnissen nicht alleine bist.
Auch du hast den Atem des Lebens aufgenommen und mit deinem ersten Schrei die Herzen tief bewegt. Der Kreislauf des Lebens schenkt dir kostbare Chancen zu wachsen. Dabei darfst du nie vergessen, dass es keine Trennung gibt. Wir sind alle miteinander verbunden – gestern, heute, morgen. Wir sind hier, um voneinander zu lernen.
Wenn du in einer Phase der Standortbestimmung und Neuorientierung oder auf der Suche nach vertiefter Selbsterkenntnis und Lebenssinn bist, wirst du Antworten auf offene Fragen in diesem Buch finden.
Mit Themen aus der Prozessbegleitenden YogalehrerInnen Ausbildung möchte ich mit dir yogisch durch die acht Himmelsrichtungen des Medizinrades tanzen.
Mit Begegnungen aus meinem Leben lasse ich dich an großen und kleinen Wundern auf meinem Erdenweg teilhaben. Die Namen meiner WegbegleiterInnen habe ich geändert, um ihre Privatsphäre zu wahren. Das Erlebte ist zum Teil schon vor langer Zeit geschehen. Ich habe es nach meiner Erinnerung aufgeschrieben, deshalb kann es sein, dass es kleine Abweichungen gibt.
Ich spreche dich bewusst mit ‚du‘ an, damit wir uns etwas näher sind, denn ich freue mich darüber, dass du dich auf mein Buch einlässt und mit mir auf diese Reise gehst. Die männliche Form wählte ich, damit der Lesefluss nicht unterbrochen wird. Dies hat nichts damit zu tun, dass ich Frauen benachteiligen möchte, zumal ich ja selbst eine Frau bin …
Ich habe großen Respekt davor, meine persönlichen Erfahrungen schutzlos in die Hände der Leser zu legen. Ich freue mich umso mehr über jeden einzelnen Leser, der sich von diesen Geschichten berühren lässt, sich ab und zu selbst erkennt und vielleicht ein ‚Aha-Erlebnis‘ erleben darf. Vermutlich wird es auch ein paar Stimmen geben, die es nicht gutheißen, dass ich zwei Lehren miteinander verbinde. Das ist in Ordnung, denn jeder hat eine eigene Sichtweise, was wunderbar ist. Wir können so am meisten voneinander lernen. Tolerant sein und ‚einfach etwas mal so stehen zu lassen‘ gehört zu unseren größten Herausforderungen im Leben. Das was ich in diesem Buch schreibe ist aus meinen eigenen Erfahrungen geboren. Es ist meine Wahrheit und muss nicht heißen, dass es auch deine Wahrheit ist. Ich möchte dich einladen, deine eigene Wahrheit zu erkunden. Eine von meinen Wahrheiten ist die Gewissheit, dass das Verbinden von verschiedenen Kräften unfassbar Großes bewirken kann. Schlussendlich führt jede Lehre zum selben Ziel – zur Liebe in unseren Herzen.
Mit diesem Buch möchte ich Menschen erreichen, die auf dem Weg sind. Ich möchte dich an der Hand nehmen und ein Stück des Weges mit dir gehen. Ich hoffe, dass diese Zeilen dir helfen werden, dein Vertrauen ins Leben zu stärken, den Mut zu haben nicht aufzugeben. Ich möchte darüber sprechen, dass wir in der unermesslichen Liebe des großen Ganzen gehalten sind und dass alles gut ist, so wie es ist.
Man kann einen Menschen nichts lehren,
man kann ihm nur helfen,
es in sich selbst zu entdecken.
Galileo Galilei